Fryderyk Chopin, The Complete Nocturnes

tracklist
Disk 1
Trois Nocturnes Opus 9 (1832)
1 B flat minor 6’07”
2 E flat major 6’15”
3 B major 6’34”
Trois Nocturnes Opus 15 (1833)
4 F major 5’07”
5 F sharp major 3’44”
6 G minor 5’56”
Deux Nocturnes Opus 27 (1836)
7 C sharp minor 5’30”
8 D flat major 6’29”
Deux Nocturnes Opus 32 (1837)
9 B major 5’49”
10 A flat major 5’59”
Total Time: 58’17”

Disk 2
Deux Nocturnes Opus 37 (1840)
1 G minor 7’32”
2 G major 7’09”
Deux Nocturnes Opus 48 (1841)
3 C minor 6’27”
4 F sharp minor 7’37”
Deux Nocturnes Opus 55 (1844)
5 F minor 5’07”
6 E flat major 5’14”
Deux Nocturnes Opus 62 (1846)
7 B major 8’41”
8 E major 6’15”
9 Nocturne Opus post. (1827?)
E minor 4’01”
10 Lento con gran espressione
[Nocturne] Opus post. (1830)
C sharp minor 4’08”
11 Nocturne Opus post. (1847/8)
C minor 2’49”
Total Time: 65’55”

http://musikansich.de/ausgaben/1006/reviews/a_chopin.html

English Translation:
Musik an sich…October 2006, by Sven Kerkhoff
PHANTASTIC

If only all pauses could be so productive! The, by now, 63 year old pianist Roger Woodward has returned to the music scene after a 5 year pause in his creativity and has come up with the complete recording of Chopin’s Nocturnes which is equal to none. Woodward is primarily known through his interpretations of contemporary music: Takemitsu, Feldman, Pärt, Xenakis and others. The fruits of this intensive occupation with different realms and hues of sound are also influencing his interpretation of the Nocturnes.

Woodward approaches them with great gentleness so that the playing times of the individual pieces lie clearly above that of other interpreters. Virtuosic tinkering with the keyboard is foreign to him. His concentrated interpretation is well thought out, now and then pensive and contains embellishments of astonishing yet never conceited liberties.

The pianist demonstrates how strongly and in what breathtakingly modern way Chopin has worked with and at sound colours. The recording proves, moreover, that the breadth of the colour palette does not depend on the choice of an (historically correct) instrument. Although everything sounds lighter on a Steinway than, for example, on the fortepiano (compare the recording with Baart van Oort) this does not essentially influence the overall impression.

With Woodward this lighter tonality does not lead at all to a lighter result. On the contrary, his playing is melancholic in a startling way, fathoms precipices to the utmost depth and blocks any possible escape via dazzling hollow phrases. There is a question mark behind all. The ethereal sound constructions arise like phantastic dreamscapes - and dissolve like them. But those landscapes are of such ravishing beauty and the farewell from these never tangible constructions so painful that one has to continually catch one’s breath.. Whoever could not, until now, marvel at or cry over Chopin will learn it here.

Producer and sound recorder Ulrich Kraus has sympathetically captured this exceptional interpretative achievement and been alert to every mood of the instrument.
Unconditional recommendation!    20


Recent Commentary: (with English translation below)
CD-Tipp für „Klassik-Zeit“ / 15.05 Uhr
Do 21.09.2006
KW: 38
Red.: Gisela Walther Tel. 2930
Kostenträger: 4625 1300
Autor/in:
Covertitel /
Interpreten:
Firma / Label:
ggf. Vertrieb:
Bestell-Nr.:
LC:
hr-Archiv-Nr. Niels Kaiser
Fryderyk Chopin. The Complete Nocturnes
Roger Woodward
Celestial Harmonies
Naxos Deutschland
14260-2
7869
6 151 528


um 15.05 Uhr (Erste Pos.):

Über das australische Musikleben weiß man in Europa nicht allzu viel, trotz einiger bekannter Namen wie dem der Intendantin der Hamburgischen Staatsoper Simone Young, des Gitarristen John Williams oder der Sopranistin Joan Sutherland. Zu dieser ersten Generation australischer Musiker, denen eine Weltkarriere gelang, gehört auch der inzwischen 63-jährige Pianist Roger Woodward. Nach 5-jähriger Kreativpause hat er jetzt bei dem amerikanischen Label “Celestial Harmonies” eine Gesamteinspielung der Nocturnes von Frederik Chopin herausgebracht. Woodward spielt diese den meisten Hörern klassischer Musik wohlvertraute Musik auf eine zugegebener Maßen recht eigenwillige Weise. Seine Interpretation wird manchem vielleicht sogar schon als ein wenig gewagt erscheinen; gleichwohl aber ist sie originell und rührt aus einer jahrzehntelangen tiefernsten Beschäftigung mit dieser Musik. In stiller Zurückgenommenheit sucht hier ein gereifter Musiker das esentliche und interpretiert die Chopinschen Nachtgesänge auf seine ganz eigene Art. Hören Sie Roger Woodward mit dem Nocturne in F-Dur op. 15 Nr. 1

1 5’07 6 151 528 104 0 Trois Nocturnes Opus 15: F major


Roger Woodward spielte das Nocturne in F-Dur aus opus 15 von Frederik Chopin. Seit drei Jahren ist der australische Pianist Professor für Klavier an der San Francisco State University. Ausgebildet wurde er in seinem Heimatland von dem Rachmaninow-Schüler Alexander Svertensky. Während seines späteren Studiums in Warschau war kein Geringerer als Svjatoslav Richter sein Mentor. In den 70er Jahren machte Woodward sich einen Namen als Interpret von Neuer Musik. So hat er das gesamte Klavierwerk des japanischen Komponisten Toru Takemitsu eingespielt. Woodwards Interpretationen der Chopinschen Nocturnes klingen reif und bgeklärt. Er arbeitet mit ungewohnten Betonungen und setzt interessante, oft überraschende Akzente. Auf Effektmittel wie
Verzögerungen oder Rubati verzichtet er ganz. Von dem Klangzauber oder gar dem Virtuosentum eines Artur Rubinstein, in dem Woodward sein historisches Vorbild sieht, ist das schon weit entfernt. Genauso wie von dem eleganten Spielfluss, wie er auf Mauricio Pollinis im vergangenen Jahr erschienenen Einspielung zu hören war. Am nächsten kommt Woodward vielleicht der in sich gekehrten Versunkenheit, mit der die Kanadierin Angela Hewitt vor zwei Jahren die Chopin-Nocturnes eingespielt hat.

Woodward geht mit einem eher direkten und trockenen und dabei sehr klaren Anschlag zu Werke. Vor allem aber lässt er sich sehr viel Zeit. Wo Pollini oder Rubinstein 4 Minuten auf ein Nocturne verwenden, benötigt Woodward sechs. Er scheint die Musik gleichsam anzuhalten, um so ihre Feinheiten hörbar zu machen. Mit dieser Akzentverschiebung auf die musikalischen Einzelereignisse öffnet Woodward dem Hörer die Ohren für Dinge, die sonst im Fluss der Musik verborgen bleiben oder gar verloren gehen können. So etwa im Nocturne in g-moll aus opus 37.

2 7’32 6 151 528 201 0 Deux Nocturnes Opus 37: G minor

Unter den Fingern von Roger Woodward erklingt Chopins Nocturne in g-moll op. 37 Nr. 1 in ganz ungewohnten Farben. Im Booklet seiner CD spricht Woodward von einer immer wieder möglichen Neuentdeckung der Chopinschen Nocturnes. “Egal, wie oft man sie spielt”, sagt er, “sie werden immer anders klingen, als wären sie ein anderes Stück”. Sicher ist das auch einer der Gründe, weshalb Woodwards Vorbild Artur Rubinstein die Nocturnes sogar gleich dreimal in seiner Laufbahn aufgenommen hat.  Woodwards Einspielung entstand in sorgfältiger Feinabstimmung mit dem Produzenten Ulrich Kraus, in dessen zurückgezogenem Tonstudio am Wörthsee nahe München die Aufnahmen stattfanden. Die subtil ausgehörten Klänge, die Woodward einem Hamburg Steinway D mit Elfenbeintasten entlockt, verbindet Ulrich Kraus mit einer entsprechend klaren Mikrofonierung. Interpret und Produzent ermöglichen dem Hörer, in einer wohlvertrauten Musik noch einmal Neues zu entdeckten. So gesehen ist der Slogan, den das Label der Doppel-CD in seinem Katalog verpasst hat,  sicherlich zutreffend: Roger Woodwards Interpretation der Chopinschen Nocturnes, so heißt es dort, sei eine “besondere Aufnahme”. Ob das zutrifft, können Sie jetzt noch einmal überprüfen anhand des vermutlich bekanntesten Chopinschen Nocturne in Es-Dur aus opus 9.

3 6’15 6 151 528 102 0 Trois Nocturnes Opus 9: E flat major

18’54 Musik-Gesamtzeit CD-Tipp

Langsam aber vollkommen sicher geht auch der letzte Ausschnitt von unserem heutigen CD-Tipp zu Ende. Der Australier Roger Woodward spielte das Nocturne in Es-Dur op. 9 Nr. 2 von Frederik Chopin. Erschienen ist die Gesamteinspielung der Nocturnes mit Roger Woodward bei dem amerikanischen Label “Celestial Harmonies”. Ergänzt wird die Aufnahme von einem hervorragenden mehrseitigen Booklettext, der auf ein Gespräch mit Roger Woodward zurückgeht und spannend sowie detailreich in das musikalische Denken des Interpreten einführt.


Verlosung:
CD [ggf. Kassette] zu gewinnen mit Anruf auf der Nummer 01804 155 200* [pro Anruf 24 Cent] - heute bis 17 Uhr

oder e-Mail an: .(JavaScript must be enabled to view this email address) / Stichwort (Betreff): CD-Verlosung bis heute 24 Uhr

Gewinner/in der zuletzt vorgestellten CD vom spanischen Label Glossa: und zwar die Folge 1 einer geplanten Gesamtaufnahme aller Italienischen Kantaten von Händel mit den Sopranistin Roberta Invernizzi und dem Ensemble „La Risonanza“.

Der CD-Tipp morgen:
Zwei Streichquartette von Robert Schumann, das erste und das dritte, zum Gedenkjahr neu eingespielt von einem hervorragenden jungen französischen Streichquartett, dem „Quatuor Renoir“.

Forts. hr2 „Klassik-Zeit“ aus DABS bitte später im Programm nochmals an die Verlosung erinnern


________________________________________________________________________
TRANSLATION

CD tip for Klassik-Zeit (Classic time)
Thursday, 21/09/2006
Edited: Gisela Walter

Hardly anything is known in Europe about the musical life in Australia despite some well known names like the director of the Hamburg State Opera Simone Young, the guitarist John Williams and the soprano Joan Sutherland. Roger Woodward belongs to this first generation of Australian musicians who achieved world renown. He has now issued the complete recording of Fryderyk Chopin’s Nocturnes on the American label Celestial Harmonies. Admittedly Woodward plays these familiar pieces in a very individual way. Some people night find his interpretation even a bit daring: nevertheless it is based on decades of serious contemplation of this music. In quiet introversion a mature musician is searching here for the essence of the work and interprets Chopin’s Nightsongs in his very own way. Please listen to Roger Woodward playing Nocturne in F-major op. 15,no1

Roger Woodward played the nocturne in F-major from op.15 by Fryderyk Chopin. For the past three years the Australian pianist has been professor of piano at the San Francisco State University. In his homeland he studied with the Rachnaninov pupil Alexander Sverjensky. During his later studies in Warsaw no other than Sviatoslav Richter became his mentor. During the 1970s Woodward made his name as interpreter/performer of the Avant Garde. He has, for instance, recorded the complete piano music of the Japanese composer Toru Takemitsu.

Woodward’s interpretations of Chopin’s nocturnes are mature and mellow. He provides unusual stresses and surprising accents.  He completely avoids special effects or rubati. His version is far removed from the bewitching sound or even the virtuosity of Artur Rubinstein who Woodward considers his historical model as well as from the elegantly flowing recording which Mauricio Pollini published last year. Woodward’s is perhaps closest to the quiet contemplation which the Canadian Angela Hewitt showed two years ago in her recording of the Chopin Nocturnes.
Woodward skilfully goes about his ‘work’ with a rather direct and dry yet very clear touch, taking his time. While Pollini or Rubinstein use four minutes to play a nocturne Woodward takes six. He seems to be able to seemingly stop the music in order to make its subtlety audible.  With his shift of accents onto individual musical happenings Woodward makes the listeners’ ears receptive to things which normally remain hidden or even disappear in the flow of the music.

Take for example the nocturne g-minor from opus 37.  Under the hands of Roger Woodward the Chopin Nocturne in g-minor op.37, no1 resounds with quite unfamiliar coloration.  In the booklet to his CD Woodward speaks about the potential of a continuing rediscovery of the nocturnes. “No matter how often one plays them”, he said,” they will always sound different as if they were a totally different piece of music”. This might surely be the reason why Artur Rubinstein, Woodward’s example, has recorded them three times during his career.

Woodward’s recording was produced by Ulrich Kraus in his reclusive sound studio at the Wörthsee near Munich.
The subtly fading sounds which Woodward draws out of a Hamburg Steinway D with ivory keys are caught by Ulrich Kraus with correspondingly clear recording. In this way the performer and the producer make it possible for the listener to discover new elements in this well known music. With this in mind the slogan which Celestial Harmonies has given to this double CD in their catalogue seems certainly appropriate. It describes Roger Woodward’s interpretation of Chopin’s Nocturnes as a “special recording”. You might like to determine if this is the case while listening to the probably best known Nocturne in E-flat major op.9 .  Slowly but perfectly assured the last part of today’s CD-tip comes to an end. The Australian Roger Woodward played the Nocturne in E-flat major op.9, no 2 by Fryderyk Chopin.

The complete recording has been issued by the American label Celestial Harmonies. It is supplemented by an exceptional multi-paged booklet which is based on an interview with Roger Woodward and which introduces the musical thinking of the performer in a fascinating and detailed way.


“Roger Woodward comprehends Chopin’s Nocturnes in all their expressive variety.  Painstakingly, Woodward displays the motifs, the nuances, which make Chopin’s music so interesting… Artur Rubinstein once called the young Woodward one of the best Chopin pianists of the present time.  This judgement is still valid today.”    Antje Hinz, NDR (North German Radio), 10 June 2006.

Click on the link below for OzArts review:
Neville Cohen, OzArts Review, Australia